In den letzten Jahren haben sich die Volleyballerinnen des RSV Borken zu einer festen Größe im Jugendvolleyball gemausert – und das nicht nur in NRW, sondern in ganz Deutschland.
Seit 2006 scheint es für die Erfolge den Unterbau der Skurios Volleys nur eine Richtung zu geben: Nach oben. Die schon lange erwartete Konsolidierung der Erfolge blieb bisher aus. In der abgelaufenen Saison war es erneut der RSV Borken, der sich als einziger Verein aus NRW in allen Jugendklassen für die Landesmeisterschaften qualifizierte. Das war schon ein wahnsinniger Erfolg, doch die Ergebnisse sprengten dann alle Erwartungen: Vier Teams holten den Titel (U18, U16, U13, U12), die U20 wurde in einem Herzschlagfinale Vizemeister und die U14 holte sich überraschend Bronze. Damit unterstrich der RSV Borken erneut seine Ausnahmestellung im Westdeutschen Volleyball Verband bei den Mädchen. Die jetzt vom „Volleyball Magazin“ vorgenommene Auswertung der Deutschen Meisterschaften in diesem Jahrtausend bescheinigte dem RSV überraschend auch hier Platz eins aller NRW-Vereine. Mit insgesamt 9 Podestplätzen lässt der RSV Borken auch hier namhafte Konkurrenz wie z.B. den Nachwuchs des Erstligisten USC Münster hinter sich.
Dabei ist Platz 15 im Deutschlandweiten Ranking nicht ganz weit vorne, was aber auch an der Struktur der Bundesländer liegt. In NRW gibt es viele Vereine, die gute Jugendarbeit betreiben und Jahr für Jahr um die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften kämpfen. Dagegen ist es in den nord- und ostdeutschen Bundesländern bedeutend einfacher, die DM zu erreichen. Schwerin und Dresden haben kaum ernstzunehmende Konkurrenz im Bundesland und nehmen so generell an der DM teil. Hinzu kommt, dass diese Stützpunkte mit mehreren Profitrainern arbeiten, die vom Land bezahlt werden. Dabei werden die Toptalente des Bundeslandes meist im Vereinseigenen Internat untergebracht. Der RSV Borken hingegen setzt hauptsächlich auf ehrenamtliche Trainer und Talente aus der Region. Seit letztem Jahr unterstützt die Abteilung ein hauptamtlicher Trainer, der aber selbst finanziert werden muss.
Dementsprechend euphorisch schaut man auf die Ergebnisse dieser Saison. „Das wird nicht immer so weiter gehen, aber wir sind schon stolz auf das, was wir geschafft haben. Die Mädchen sind super motiviert und die Trainer hängen sich voll rein.“ Kommentiert der ehemalige Abteilungsleiter Bernd Rudde die Erfolge der Saison 2023/24.
Von nichts kommt nichts. So hat der RSV in den vergangenen Jahren eine Stützpunktstruktur ähnlich den Bundesstützpunkten aufgebaut. Die Toptalente trainieren zweimal in der Woche im Vormittagsbereich und werden auch athletisch fit gemacht. Da kommen einige Mädchen schon auf bis zu sechs Trainingseinheiten in der Woche. Seit 2020 ist man wegen der Erfolge und Strukturen Landesleistungsstützpunkt. Dementsprechend will sich auch der neue Landestrainer Patrick Fielker die dort geleistete Arbeit angucken. Fielker wird Mitte September zu seinem Antrittsbesuch in Borken erwartet.
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